Der Rumble in the Jungle vom 30.Oktober 1974 – eine intensive Collage aus Comic und Fotografie. Bahoe Books & Magnum Photo. Muhammad Ali VS George Foreman. David gegen Goliath.
Ein unglaublich liebevoller Druck, der mit comiceskem Schutzumschlag daherkommt. Darauf zu sehen: ein sanfter Muhammad Ali in zartem Rot-Schwarz. Darunter das Hardcover, welches die andere Seite Muhammads zeigt: Der Mensch im Widerstand, der verbissene Kämpfer. Der Band ist durchzogen von grandiosen Fotografien des iranischen Kultfotografen Abbas, das Szenario stammt von Jean-David Morvan. Die Illustrationen von Rafael Ortiz sind unterlegt von einer düsteren, stimmungsvollen Kolorierung durch die Hand Hiroyuki Ooshimas. Die kongeniale Übersetzung liefert Mathias Althaler.
„Muhammand Ali, Kinshasa 1974“ führt uns zu einem Menschen, der zu einem der größten Role-Models des 20. Jahrhunderts wurde, wenn auch nicht aus ästhetischen Gründen: Zu Muhammad Ali, dem Gerechten, der seine Meinung verteidigte und aus einer inneren Zerrissenheit heraus nichts für selbstverständlich nahm. Wir begleiten Don King, den Gangster, zumindest mit gutem Gespür.
Wir begegnen wahnwitzigen Ideen, gewaltigen Bildern, starken Emotionen, kühlen Köpfe, heißen Köpfen. Wir werden mitgenommen auf eine Reise in die 70er, die von der Suche nach Wohlstand und einer großen Sehnsucht nach Befreiung geprägt ist. Alles schien möglich und Zynismus war die schlechteste aller Währungen. Der Kongo hieß damals noch Zaire und die Hoffnung war groß; der Kampf gegen die Folgen der Kolonialisierung und Sklaverei hatte soeben begonnen. Idole trauten sich, alles zu riskieren und sicher Geglaubtes zu hinterfragen – und Gangster brachten die Welt voran.
Der Comic lässt uns tief eintauchen in den Kongo der damaligen Zeit und seine Politik, die vom Spiel um und Ausspielen von Identitäten geprägt ist. Er zeigt, wie die Eliten eines Landes eine Gesellschaft verarmen lassen können, trotz hoher Idealer. Zugleich erzählt er eine Geschichte über das Ablösen der Reklame durch die Werbung, wie sie uns seit dieser Zeit global heimsucht.
Und natürlich ist er eine Reise zu Muhammad Ali selbst. Einem Menschen, der öffentlich so selbstbewusst auftrat, doch insgeheim ständig Ängste ausstand und genau daraus seine Kraft schöpfte. Ein ewiger Kämpfer eben. Und nebenbei der Godfather of Battlerap. Absolute Empfehlung – ur gut!
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